MATTHIAS FITZ
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© 2019, Matthias Fitz

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Meine Arbeit umfasst die Bereiche Installation, Video und Fotografie. Ich konstruiere interaktive kybernetische Systeme, arbeite mit elektronischen und gesellschaftlichen Störsignalen und untersuche die zeitliche und räumliche Unschärfe in und mit den technischen Medien.
Allem gemeinsam ist die Lokalisation an einem Ort der Bewegung und der Veränderung. Mich interessiert die Unbeständigkeit scheinbar stabiler Gleichgewichte und Anordnungen, ihre mittelbaren, flüchtigen Grundlagen. Ich beobachte die Dinge beim Wechsel von einer Ordnung in eine andere während ihres Übergangs von einem Zustand zum anderen. Diesen Prozess des Wandels und der Neuorganisation erzeugen und erkunden meine Arbeiten.

Matthias Fitz, November 2022

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„Die Arbeiten von Matthias Fitz besitzen viele interessante Aspekte, jedoch einer der faszinierendsten dreht sich um die Idee der volatilen und instabilen Systeme im Prozess der Transformation. Durch das bewusste Erstellen einer instabilen Ästhetik und Anordnung erzeugt Matthias Fitz eine poetische Fragilität, die man so nicht im Umgang mit Technik erwartet.“

Pierre Wolter & Melanie Zagrean, Galerie ART CLAIMS IMPULSE

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Eine Ästhetik der physikalischen Natur

Die Kunst von Matthias Fitz ist experimentell und installativ, sie ist zugleich technisch wie auch sinnlich angelegt; letzteres auch im Gedanken einer aktiven Beteiligung ihrer Betrachter, denn diese fungieren bei etlichen Arbeiten des Künstlers als notwendig Mitwirkende, sogar Auslöser für bestimmte Effekte und Möglichkeiten. So zum Beispiel bei der Installation „Streichlicht“, weil ohne ihre Handlung - gemeint ist das Anreißen von Streichhölzern - keine Aktion, richtiger gesagt, keine Interaktion stattfände.
Interaktiv bezieht Matthias Fitz ebenfalls immer wieder selektierte Aspekte unserer natürlichen Umwelt in sein Arbeiten ein, etwa dann, wenn er mit Hilfe eines VLF-Empfängers nicht hörbare Frequenzen aus dem elektromagnetischen Spektrum in Klangspuren und Klanglandschaften wahrnehmbar macht. Das Grundmaterial für seine sinnlich erlebbare Kunst entstammt häufig den menschlichen Sinnen unzugänglichen Bereichen von Tönen und Bildern – also Informationen und Wahrnehmungselementen und –mustern, die zwar physikalisch messbar und zu veranschaulichen sind, sich aber ansonsten unserer direkten Wahrnehmung entziehen.

Solches wird vor allem in den Naturwissenschaften, nicht aber in der Kunst untersucht und dargestellt. Matthias Fitz, von seiner Ausbildung her Kommunikationselektroniker und Meisterschüler der Universität der Künste Berlin im Studiengang Experimentelle Mediengestaltung, operiert im Feld der Kunst und inszeniert seine plastischen Arrangements dort als funktionstüchtige, zugleich auch poetische Erfahrungsräume. Hierbei spielt immer wieder auch Dunkelheit eine Rolle, denn die anschauliche Wirkung vieler seiner Installationen wird erst durch sie wirkungsvoll erlebbar. Auch vermittelt solche Verdunklung seinen Arbeiten eine geradezu magische Atmosphäre des Geheimnisvollen. Bei all dem entstehen irritierend schöne Bilder, knisternde, eigenartige Klangfolgen, weißes Rauschen und blitzartige Eindrücke – es sind optische und auditive Realisierungen aus einer unbekannten und doch existierenden Wirklichkeit, die von Fitz transmittiert, gestaltet und vorgeführt wird durch technisch-ästhetische Kunstgriffe, die stets absichtsvoll und geplant geschehen. Seine Kunst bedient sich einer Ästhetik der physikalischen Natur.

Was aber ist Real? Das, was greifbar ist, was existiert und Wirkung auslöst? Die Installationskunst von Matthias Fitz verschiebt unsere Begriffe von Realität und Wirklichkeit, von Wahrnehmung und Wahrnehmbarkeit. Sie implantiert Momente und Zustände des Nichtsichtbaren als Sounds, Bewegungsmuster und Bilder in die uns relativ bekannten dreidimensionalen Wirklichkeitsräume, sie fasziniert mit Systemen der Selbstreferenz und Störung, oft mit autopoietischen Momenten und Zuständen des physikalisch Elementaren, die ein Eigenleben besitzen, das in Matthias Fitz`Arbeiten erlebbar wird. Somit produziert er mit seiner Kunst Situationen, die überraschend ungesehen erscheinen, die manchmal chaotisch anmuten, die jedoch ihrer eigenen Ordnung und Unordnung angehören und gehorchen, die nicht unmittelbar überschaubar erscheinen, aber die Welt genauso konstituieren, wie Phänomene des real Sichtbaren. Auch zeigt sie, dass Annahmen über das, was wir als Wirklichkeit bezeichnen, nur relative Annahmen sind. Es mag sein, dass solche Erkenntnisse für Physiker und Mathematiker kaum neu sind. Die Kunst von Matthias Fitz teilt im Sinne ihrer ästhetischen Qualität, also durch Installationen, Videos und Fotografien, solche Erkenntnisse und Erfahrungen anschaulich mit. Die Welt ist so betrachtet eine Wunderwelt, in der das Kleinste und Ephemerste als notwendiger Baustein fungiert und sich bemerkbar macht.

Dr. Peter Funken, März 2011________________________________

          

                                                                                                                                                

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